Jobcenter Ostholstein auf gutem Weg

Veröffentlicht am 25.02.2013 in Pressemitteilungen

Burkhard Klinke-Karsten Marzian

Die SPD –Kreistagsfraktion hat sich in einem Informationsgespräch mit Herrn Karsten Marzian, dem Geschäftsführer des Jobcenters Ostholstein, ausführlich über die aktuelle Arbeitsmarktsituation in unserem Kreis informiert.
Zunächst war gemeinsam erfreulich festzustellen, dass vermehrt auch vom Jobcenter betreute Arbeitslose wieder in feste Arbeitsverhältnisse gebracht werden können und sich somit der positive Trend der vergangenen 3 Jahre fortsetzt. Der teilweise Arbeitskräftemangel hat sozusagen auch das Jobcenter Ostholstein erreicht.

Karsten Marzian Dieses ist insbesondere der wachsenden Konjunktur geschuldet, was sich auch darin widerspiegelt, dass ausgehend von 52.649 Arbeitsplätzen im Jahre 2000 über den Tiefpunkt von 49.136 im Jahre 2005 im Jahre 2012 in Ostholstein jetzt auf 53.596 Arbeitsplätze für Lohn und Brot gesorgt werden kann. Die sich daraus ergebende private und betriebliche Wertschöpfung bleibt aber bekanntermaßen leider aufgrund des hohen Dienstleistungsanteils des örtlichen Arbeitsmarkts verbunden mit vielen Teilzeitbeschäftigungen und prekären Arbeitsverhältnissen weit hinter den Möglichkeiten anderer Regionen zurück. Dokumentiert wird es auch insbesondere dadurch, dass im vergangenen Jahr in Westdeutschland ein durchschnittliches monatliches Bruttoarbeitsentgelt von 2.835 € erzielt wurde, der vergleichbare Betrag in Ostholstein aber um genau 600 € niedriger war.
Eine weitere wesentliche strukturelle Schwäche unseres Arbeitsmarktes ergibt sich aus der relativen Verteilung der Vollzeitarbeitsentgelte in unserer Region. Während in der Bundesrepublik 21 % der Vollerwerbstätigen Einkünfte von über 4.000 € haben, sind es in Ostholstein nur 8,7 %. Genau umgekehrt ist das Verhältnis aber bei Einkünften bis 2.000 € und darunter. Ostholstein gehört damit zu den ausgewiesenen Niedriglohnbereichen im Land. Mit diesen Daten lässt sich auch schlüssig erklären, warum wir zum Jahresbeginn mit 38,5 % sog.“ Aufstockern“, die neben dem Erwerbseinkünften noch Hartz IV erhalten müssen, “ Landesmeister“ sind, während es in Westdeutschland entsprechend nur 28,8 % betrifft.
Aktuell versuchen die Beschäftigten des Jobcenters in ihrem Bereich der Arbeitsvermittlung nach 6.293 Personen im Jahre 2005 derzeitig 4.449 Personen mit viel Engagement zu aktivieren, mobilisieren, qualifizieren und in Arbeit zu vermitteln. Unter diesen Personen sind bei fast gleicher Anzahl von Männern und Frauen rd. 40,0 % ohne abgeschlossene Ausbildung. Dabei sind u. a. 1.737 Langzeitarbeitslose, 630 Alleinerziehende und 413 Jugendliche unter 25, und von denen leider 139 eben auch noch ohne eine Berufsausbildung .Zustimmung fand in unserer Fraktion, das man sich im Jobcenter auch mit speziellen Fördermitteln den Zielgruppen Frauen/Alleinerziehende, Jüngere unter 25, Ältere über 50 sowie gesundheitlich eingeschränkten besonders annehmen wird. Das leider noch immer weit verbreitete Vermittlungshemmnis „Kindergartenplatz“ muss die Politik endlich abschaffen!
Großes Interesse bestand natürlich auch an der Umsetzung des„ Bildungs- und Teilhabepakets „ der Bundesregierung, nach dem junge Hartz IV- Empfänger bis zum 25. Lebensjahr u. a. Zuschüsse für Schulausflüge, Lernförderung, Mittagsverpflegung in der Schule, Mitgliedbeiträge, Schülerbeförderung, Schulbedarf, Mittagsverpflegung und Klassenfahrten erhalten können.
Von den rd. 3.500 Jugendlichen in Ostholstein nehmen derzeitig 2.489 mindestens eine Leistung in Anspruch, wofür 2012 599.000 € aufgewendet wurden. Es bleibt zu hoffen, dass diese Leistungen zukünftig mit weniger Verwaltungsaufwand für alle Beteiligten erbracht werden können.
Hermann Greve: „Die Informationen aus diesem Gespräch bestätigen die Auffassung der SPD, dass eine qualifizierte Ausbildung für alle ein vordringliches Ziel der Politik sein muss. Nur so können wir, verbunden mit gesicherten Einkünften, von denen auch auskömmlich gelebt werden kann, eine weitere Reduzierung der Arbeitslosigkeit erreichen. Jeder muss seine 2. oder 3. Chance erhalten können. Einen geäußerten Berufswunsch „Hartz IV“von manchem Jugendlichen, dessen Familie schon seit längerem in Abhängigkeit von staatlichen Fürsorgeleistungen lebt, sollte es nicht länger geben dürfen.“
Von den 183 Mitarbeitern des Jobcenters arbeiten 21 mit befristeten Verträgen, dieses ist für dieses Arbeitsumfeld schon gar nicht angebracht. Hier wünschen wir uns Änderungen und werden unseren Einfluss geltend machen.
Der SPD Fraktionsvorsitzende Klinke und der Geschäftsführer Marzian sind sich einig:“ Im Kreis Ostholstein darf kein Jugendlicher verloren gehen und der sehr intensive Informationsaustausch zwischen SPD Fraktion und Jobcenter wird regelmäßig fortgeführt.“

Burkhard Klinke Hermann Greve
Fraktionsvorsitzender Sozialpolitischer Sprecher

 

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