SPD im Gespräch mit der Gewerkschaftsjugend

Veröffentlicht am 28.04.2017 in Pressemitteilungen

Nachholbedarf bei der Fachkräfteausbildung in Hotel- und Gaststättensektor


Foto v.l.n.r.: Hermann Greve, Gabriela Eckert, Andreas Herkommer, Gabriele Appel, Hilbert Neumann, Yannick Ashby, Manfred Jäger, Heinz-Dieter Steigert, Annette Schlichter-Schenck, Peter Baldus, Katharina Meyn (DGB) und Johann Rademacher.

Was definiert gute Ausbildung, wie schafft man diese und wo muss im Kreis gegebenenfalls nachgebessert werden? Diese Fragen hatten die Wirtschafts- und Bildungspolitiker der SPD-Kreistagsfraktion mit dem Landtagskandidaten Andreas Herkommer in die Diskussion mit der Gewerkschafterin Katharina Meyn mitgebracht.

Meyn ist als Jugendbildungsreferentin beim DGB Nord für die berufliche Bildung für die Interessenvertretung der Auszubildenden in Schleswig-Holstein zuständig und als solche maßgeblich am aktuellen Ausbildungsreport beteiligt. Seit mehr als zehn Jahren erhebt der Deutsche Gewerkschaftsbund Daten rund um Ausbildungsqualität und Zufriedenheit direkt von den betroffenen Auszubildenden und stellt die Ergebnisse jährlich im Rahmen einer Studie vor.

Wie schon in 2012 gab es dazu auch in diesem Jahr wieder eine Sonderauswertung zur Situation in den Hotel- und Gaststättenberufen. Weil diese Branche gerade in einem touristisch geprägten Kreis wie Ostholstein ein wichtiger Wirtschaftsfaktor ist, waren die Sozialdemokraten gespannt auf die Ergebnisse. Ein erstes Fazit der Studie: Die Entwicklung bei den Gastronomie- und Hotelfachkräften ist konstant schlecht. Demnach schnitten die Berufe wie schon 2012 in jeder der ausgewerteten Kategorien unter dem Durchschnitt ab, in vielen sind sie sogar Schlusslicht.

Probleme sind die altbekannten: Der Ausbildungsrahmenplan ist oft nicht bekannt oder wird nicht eingehalten, die Vergütung zwingt viele dazu außerhalb ihres Arbeitsorts zu wohnen und nicht selten fehlt es an Weiterbildungsperspektiven. Spitzenreiter ist die Branche lediglich bei den Arbeitszeiten. Fast zwei Drittel der Azubis leisten dort regelmäßig Überstunden, ein Viertel sogar deutlich mehr als zehn pro Woche.

Die Ausbildungsqualität hängt entscheidend von der Ausbilderqualität ab, weshalb größere Betriebe da oft besser aufgestellt seien. Manche Betriebe stellten Auszubildende jedoch ein, ohne sich über den Aufwand im Klaren zu sein, und sind mit der Situation dann scheinbar überfordert. „Das zu pauschalisieren wäre aber genauso verkehrt, wie die Mär der nichtausbildungsfähigen Jugendlichen.“, so Meyn. Stattdessen solle der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband DeHoGa die bisherige Blockadehaltung gegenüber der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) aufgeben und wieder in einen Dialog auf Augenhöhe eintreten, denn der jetzige Trend dürfe sich nicht weiter verschärfen.

Auch durch eine Stärkung der bestehenden Kontrollinstanzen könne zumindest eine Einhaltung der gesetzlichen Standards gesichert werden, denn die Studie zeigt, dass bestehende Instrumente - insbesondere die der Kammern sowie der Arbeitsschutzbehörden – hier nicht so umfassend funktionieren, wie sie sollten. Auch die Berufsschulen als zweites Standbein der dualen Berufsausbildung sollten hierbei mit ins Boot geholt werden. Die Wirtschafts- und Bildungspolitiker der SPD-Kreistagsfraktion werden dieses Thema bei den für Mai 2017 geplanten Gesprächen mit den Schulleitungen der Beruflichen Schulen in Oldenburg und Eutin vertiefen. Ziel ist es auszuloten, welche  konkrete Maßnahmen gemeinsam angepackt werden können“ kündigen Heinz-Dieter Steigert (Wirtschaftspolitischer Sprecher )und Annette Schlichter-Schenck  (Bildungspolitische Sprecherin) an.

 

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