Solidarität mit den Beschäftigten der Sana-Kliniken!

Veröffentlicht am 06.05.2021 in Pressemitteilungen

06:05.2021

Zusammen mit Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (Foto: Büro Hagedorn)

1000 Entlassungen planen die Sana-Kliniken bundesweit in ihrem Service- und Logistikbereich der SANA DGS pro.service GmbH bis zum Jahresende – konkret werden die Betriebe Hol- und Bringdienst, Patientenbegleitdienst, Info/Pforte, Stationshilfsdienst und Wäscheservice betroffen sein. In Ostholstein sind 80 Arbeiternehmer*innen an den Standorten Oldenburg, Eutin und Middelburg betroffen, in Schleswig-Holstein über 200 Beschäftigte. Bettina Hagedorn, Bundestagsabgeordnete für Ostholstein und Nordstormarn, ist erschüttert über die Entscheidung des Klinik-Konzerns und solidarisiert sich mit den Beschäftigten:

„Ende April schlug die Nachricht ‚wie eine Bombe‘ ein, dass die Sana-Kliniken bundesweit 1.000 Beschäftigte aus ihrem Dienstleistungsbereich zum Ende des Jahres kündigen wollen – davon sollen auch 80 Beschäftigte an drei Standorten in Ostholstein betroffen sein. Über die Kaltschnäuzigkeit dieses Plans der SANA-Führung bin ich fassungslos und entsetzt: Ich persönlich und die SPD-Bundestagsfraktion insgesamt stehen im Kampf um diese Arbeitsplätze fest an der Seite der Betriebsräte und der Gewerkschaft. Die ‚Corona-Heldinnen und Helden‘ in den Krankenhäusern sind seit über 15 Monaten nicht nur Ärzte, Krankenschwestern und Pflegefachkräfte, sondern auch diejenigen, die ‚den Laden am Laufen halten‘: Hauswirtschaftskräfte, soziale Dienste, Krankenfahrdienste und Hilfsdienste. Sie machen es seit Monaten ‚am Limit‘ überhaupt erst möglich, dass Ärztinnen und Pflegekräfte sich voll und ganz um die Patientinnen kümmern können, weil Bettwäsche und Kittel gewaschen werden und Material dort vorhanden ist, wo es gebraucht wird. Auch diese Beschäftigten haben die schlimmsten Seiten der Pandemie hautnah miterlebt, mussten Angehörigen den Zutritt zu den Patienten verweigern und Hygienekonzepte umsetzen und auch sie arbeiten teils in der gleichen Vollausrüstung und deutlich über ihre körperliche und psychische Belastungsgrenze hinaus. Servicepersonal und Reinigungskräfte sind ein wichtiger Teil der Pflege-Teams – ihnen jetzt mitten in der dritten Welle aus betriebswirtschaftlichem Kalkül die Kündigung zu präsentieren, ist ein Schlag ins Gesicht und absolut nicht zu akzeptieren. Und machen wir uns nichts vor: diese Entlassungen werden am Ende auf dem Rücken des Pflegepersonals und der Patienten ausgetragen. Fakt ist: Wer wie der SANA-Konzern 2019 einen Gewinn von 66 Millionen Euro ‚eingefahren‘ hat und in der Pandemie massiv mit öffentlichen Geldern unterstützt wurde und wird, der darf aus ‚Kostenkalkül‘ gerade jetzt in der Pandemie nicht beim bewährten Personal ‚sparen‘ – und wenn es die Vorstände dennoch tun, dann haben die Verantwortlichen offenbar jeden Anstand verloren und sollten sich schämen. Diese Dienstleistungskräfte sind im Krankenhaus ebenso ‚systemrelevant‘ wie jede*r einzelne Krankenpfleger*in oder Ärzt*in. Es sind auch die, die in den letzten 15 Monaten kein Homeoffice machen konnten, die psychischer und physischer Belastung und einem Infektionsrisiko massiv ausgesetzt waren und all das zum Wohle der Patienten ausgehalten haben. Die SANA-Kliniken haben massiv von öffentlichen Mitteln profitiert und müssen damit auch ihrer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht zu werden – für Patientinnen und Belegschaft! Steuermittel sind kein Selbstbedienungsladen, wo man zugreift, wenn es einem passt. Ich verurteile diese Rosinenpickerei und stehe an der Seite von Gewerkschaft und Betriebsräten, die sich entschlossen gegen diesen ‚Kahlschlag‘ wehren!“

Im Deutschen Bundestag wurde in einer „Aktuellen Stunde“ am Mittwoch, den 5. Mai nachmittags die Kündigungswelle bei SANA emotional diskutiert. Für die SPD-Bundestagsfraktion sprach Claudia Moll als Abgeordnete aus dem Gesundheitsausschuss. Claudia Moll ist examinierte Altenpflegerin und hat 30 Jahre bis 2017 in ihrem Beruf gearbeitet. 

Bettina Hagedorn: „Ich bin froh, dass Claudia Moll am 18. Juni 2021 für eine gemeinsame Veranstaltung zur Pflege zu mir nach Ostholstein kommen wird. Dann werden wir beide natürlich auch unsere Solidarität mit den Beschäftigten von SANA bekunden und ‚Flagge zeigen‘.“ 

Die Arbeitsverhältnisse der betroffenen Arbeitnehmer will SANA bis spätestens zum 31. Dezember 2021 kündigen. Für die Sana Kliniken Ostholstein bedeutet das, dass von diesem Schritt 49,74 Vollkräfte betroffen sein sollen, was 80 Beschäftigten entspricht: 32 Beschäftigte in Eutin, 31 in Oldenburg und 17 in Middelburg. Die Inselklinik Fehmarn ist nach jetzigen Stand von der Maßnahme nicht betroffen, da dort ausschließlich Mitarbeiter der Sana DGS pro.service GmbH aus dem Bereich der Krankenhausreinigung im Einsatz sind.

 

Homepage Bettina Hagedorn

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