08.11.2018
Gemeinsam mit v.l. MdB Johannes Kahrs, Pastor Matthias Hieber sowie Bauforscher Dr. Reimers
(Foto: Büro Kahrs)
Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat in seiner heutigen Bereinigungssitzung, dem Abschluss der Haushaltsverhandlungen für das Jahr 2019, Fördermittel des Bundes in Höhe von 4,359 Millionen Euro für Denkmalschutzprojekte in Schleswig-Holstein bewilligt – „on top“ zu den bestehenden Denkmalschutzsonderprogrammen des Bundes: Darunter 1,09 Mio. Euro für die Sanierung der St. Laurentius Kirche in Süsel. Bettina Hagedorn, SPD-Bundestagsabgeordnete aus Ostholstein und Parlamentarische Staatssekretärin für Haushalt und Europa im Bundesministerium der Finanzen, ist glücklich über diesen Erfolg für die Region Ostholstein:
„Die wunderschöne St. Laurentius Kirche in Süsel weist einen erheblichen Sanierungsbedarf auf. Davon konnte ich mich bei meinen Besuchen im August 2017 und August 2018 zusammen mit Johannes Kahrs, dem haushaltspolitischen Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, selbst überzeugen. Ich freue mich riesig, dass nun mit der 50-prozentigen Bundesförderung in Höhe von 1,09 Mio. Euro der maximale Beitrag für die Bewältigung der Gesamtkosten von 2,2 Mio. Euro vom Bund zur Verfügung gestellt wird. Die Feldsteinkirche St. Laurentius in Süsel prägt seit über 850 Jahren das Bild unserer Region. Sie ist für die gesamte Gemeinde das älteste und bedeutsamste historische Gebäude, sie ist ein wichtiger Ort der Begegnung und für kulturelle Veranstaltungen.“
Zunächst hatte sich die Kirchengemeinde für das Denkmalschutzsonderprogramm des Bundes beworben, um die gravierenden Schäden am Kirchturm in einem ersten Schritt zu beseitigen. Allein dafür wurden insgesamt 848.000 Euro benötigt, wovon 424.000 Euro vom Bund beantragt werden sollten. Doch während des Besuches der Kirche zusammen mit Johannes Kahrs am 28. August 2018 machte er ausdrücklich Mut, sich für eine „große Lösung“ in Form einer Gesamtsanierung der Kirche zu entscheiden. Somit mussten Kirchengemeinde, Kirchenkreis und Landesdenkmalpflege mit vereinten Kräften schnellstmöglich alle benötigten Unterlagen für eine Komplettsanierung – wie eine neue Kostenkalkulation – zusammentragen und die erneute Ko-Finanzierung sicherstellen. Diese Unterlagen mussten dann bis Mitte Oktober 2018 an den Haushaltsausschuss übergeben werden.
Hagedorn: „Ich bin unglaublich froh, dass alles geklappt hat. So konnte dieses ehrgeizige Projekt gelingen. Zudem hat die Kirchengemeinde einen Förderverein unter der Leitung von Michael Meininghaus gegründet, um die Finanzierung zu unterstützen. Erste Erfolge sind auch schon da! Die 1,09 Mio. Euro stehen im Haushalt 2019 bereit: 2019 200.000 Euro und weitere 890.000 Euro für die laufenden Jahre. Damit steht der Sanierung dieses wichtigen Kulturdenkmals ab 2019 nichts mehr im Wege. Ich sende herzliche Glückwünsche an alle Unterstützer nach Süsel!“
Bei der St. Laurentius Kirche handelt sich um eine Feldsteinkirche aus dem 12. Jahrhundert. Die Kirche wurde zwischen 1160 und 1180 im spätromanischen Stil als einschiffige, rechteckige Saalkirche mit viereckigem Chor, halbrunder Apsis und ursprünglich einem Rundturm errichtet, welcher 1735 durch einen viereckigen Turm ersetzt wurde.
Weitere 850.000 Euro hat der Haushaltsausschuss für den Umbau des Buddenbrookhauses in Lübeck fest im Haushalt 2019 verankert. Diese Summe wächst durch sogenannte Verpflichtigungsermächtigungen in den kommenden Jahren auf über 2,1 Mio. Euro an.
Hagedorn: „Der Umbau des Buddenbrookhauses war bei meinem letzten Besuch am 06. Mai 2018 bereits ein großes Thema. Die Beteiligung des Bundes an dem Umbau ist der Kulturstätte ist eine großartige Nachricht. Die Gesamtkosten des Projektes – unter anderem für Neukonzeption der Ausstellung sowie Aus- und Umbau des Hauses – rechnet das Buddenbrookhaus mit ca. 18 Mio. Euro Gesamtkosten. Ein großer Schritt ist mit der Beteiligung des Bundes an diesen Kosten nun getan.“
Lübeck konnte gleich doppelt profitieren: „On top“ gibt es insgesamt bis zu 1,1 Mio. Euro über die nächsten Jahre für das Feuerschiff „Fehmarnbelt“, das zwischen 1906 und 1908 gebaut wurde. Es kam bis zum Kriegsende vor der Mündung der Eider in die Nordsee als Feuerschiff zum Einsatz, quasi als mobiler Leuchtturm. Nach den Kriegsjahren wechselte es häufiger seine Einsatzbereiche und damit auch seinen Namen bis es von 1965-84 im Fehmarnbelt unter dem Namen "Fehmarnbelt" im Einsatz war. Am 31. März 1984 wurde es als letztes Feuerschiff außer Dienst gestellt und 1986 zu einem Museumsschiff umfunktioniert. Seit 2009 liegt es in der Hansestadt Lübeck im Winter vor den Media-Docks und unternimmt im Sommer immer noch Fahrten.